Stellen Sie sich vor, Sie investieren Millionen in Hardware – nur um festzustellen, dass Ihre EV-Ladesoftware (CPMS) mit Ihrem Wachstum nicht Schritt halten kann. Oder schlimmer noch: Sie sind an einen Anbieter gebunden, dessen Geschäftsbeziehung Ihre Gewinnmargen nach und nach schmälert.

Leider sind das keine hypothetischen Szenarien. Es sind reale Geschichten, die wir in über 60 Märkten erlebt haben – mit Auswirkungen auf Betreiber, von ehrgeizigen Start-ups bis hin zu etablierten Energiekonzernen. Mit dem zunehmenden Investitionsvolumen in die Ladeinfrastruktur sehen wir, wie CPOs immer wieder in dieselben Fallstricke tappen, wenn sie ihre EV-Ladesoftware auswählen – oft ohne sich der langfristigen Folgen bewusst zu sein, bis es zu spät ist.

Viele CPOs übersehen kritische Faktoren, die über den Erfolg oder Misserfolg ihres Betriebs entscheiden können. Wir haben erlebt, wie sie mit Herausforderungen konfrontiert wurden, die sie nicht kommen sahen: Transaktionsgebühren, die zunächst unbedeutend wirkten, aber mit zunehmender Skalierung zur Belastung wurden; Softwareeinschränkungen, die sich erst Monate nach dem Start zeigten; und Partnerschaften, deren Dynamik sich von unterstützend zu konkurrierend entwickelte.

Dieser Blogbeitrag fasst unsere Erfahrungen in sieben entscheidenden Fallstricken zusammen, die sich auf den Betrieb Ihrer Ladeinfrastruktur auswirken können. Ganz gleich, ob Sie als Mitglied der Geschäftsleitung die EV-Strategie Ihres Unternehmens entwickeln oder als Berater Ihre Kunden bei dieser wichtigen Entscheidung unterstützen – das Verständnis dieser Fallstricke kann Sie vor teuren Fehlern bewahren, die Ihren Betrieb beeinträchtigen könnten.

Die Entscheidung ist von großer Tragweite. Ihre Wahl des CPMS wird maßgeblich bestimmen, wie gut Sie skalieren, innovieren und in diesem sich rasant entwickelnden Markt wettbewerbsfähig bleiben können. Sehen wir uns an, wie Sie Ihre EV-Ladeplattform mit Vertrauen auswählen – beginnend mit den häufigsten Fehlannahmen, die CPOs auf den falschen Weg führen können.

Fallstrick #1: Zu denken, man kaufe „nur Software“

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Die Fehlannahme: Viele Betreiber machen den Fehler, ein CPMS lediglich als ein weiteres Software-Tool zu betrachten. Diese eingeschränkte Sichtweise verkennt den entscheidenden Aspekt der strategischen Partnerschaft. Wenn Sie sich für einen CPMS-Anbieter entscheiden, kaufen Sie nicht einfach nur Software – Sie wählen einen langfristigen Technologiepartner, der Ihr Unternehmenswachstum und Ihre Innovationsfähigkeit maßgeblich mitgestalten wird.

Die langfristige Auswirkung: Ohne eine strategische Abstimmung riskieren Sie, bei der Erreichung Ihrer Geschäftsziele auf Hindernisse zu stoßen und wertvolles Branchenwissen zu verpassen.

Die Lösung: Bewerten Sie nicht nur die Funktionen, sondern auch die Vision und Roadmap Ihres Anbieters. Achten Sie auf kulturelle Übereinstimmung und einen klaren Kommunikationsstil. Am wichtigsten: Wählen Sie einen Anbieter, der sich wirklich für den Erfolg Ihres Unternehmens einsetzt.

Fallstrick #2: Transaktionsgebühren als Teil des Vertrags akzeptieren und dabei denken, man kaufe „nur Software“

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Die Fehlannahme: Lassen Sie sich nicht von vermeintlich günstigen Einstiegskosten täuschen – sie verbergen oft erhebliche langfristige Ausgaben.

Die langfristige Auswirkung: Viele Betreiber unterschätzen die Auswirkungen von Transaktionsgebühren auf ihre Rentabilität – insbesondere in der Anfangsphase. Solange das Geschäft klein ist, scheinen diese Gebühren noch überschaubar zu sein. Mit zunehmender Skalierung summieren sie sich jedoch und können die Gewinnmargen erheblich schmälern sowie den Spielraum für wettbewerbsfähige Preise einschränken. Es ist ein klassischer Fallstrick: Anfangs kaum sichtbar, entwickeln sich diese Gebühren bei wachsendem Transaktionsvolumen schnell zu einer echten Belastung.

Die Lösung: Berechnen Sie die langfristigen Kosten unter verschiedenen Wachstumsszenarien. Ziehen Sie Anbieter mit Pauschalpreismodellen in Betracht und verhandeln Sie Vertragsbedingungen, die zu Ihrem Geschäftsmodell passen. Denken Sie daran: Die richtige Preisstruktur sollte Ihr Wachstum fördern – nicht bremsen.

Fallstrick #3: An einen Anbieter gebunden sein

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Die Fehlannahme: Ein Wechsel des CPMS-Anbieters mag zunächst unkompliziert erscheinen, doch in der Realität ist er weitaus komplexer. Viele Betreiber gehen davon aus, dass ihre aktuellen Anforderungen konstant bleiben – doch der sich rasant entwickelnde EV-Lademarkt erfordert ein hohes Maß an Anpassungsfähigkeit.

Die langfristige Auswirkung: Eine Anbieterbindung kann Sie daran hindern, auf Marktveränderungen zu reagieren – und dadurch Ihre Wettbewerbsfähigkeit und Flexibilität erheblich einschränken.

Die Lösung: Stellen Sie sicher, dass Datenportabilität und Branchenstandards zentrale Bestandteile Ihrer Lösung sind. Prüfen Sie Vertragsbedingungen und Ausstiegsklauseln sorgfältig. Bevorzugen Sie Anbieter mit leistungsstarken API-Funktionen, um Ihre Flexibilität zu sichern. Diese Elemente gewährleisten, dass Sie die Kontrolle über die Ausrichtung Ihres Unternehmens behalten und sich bei Bedarf an Marktveränderungen anpassen können.

Fallstrick #4: Mit einem Wettbewerber zusammenarbeiten

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Die Fehlannahme: Einige CPMS-Anbieter verfolgen unterschiedliche Geschäftsmodelle – darunter auch solche, bei denen sie selbst als CPOs oder eMSPs auftreten, mit eigenen Marken-Apps, die sich an genau die Kundengruppen und EV-Fahrer richten, die Sie selbst ansprechen möchten.

Die langfristige Auswirkung: Durch die Zusammenarbeit mit solchen Anbietern unterstützen Sie möglicherweise unbeabsichtigt einen Wettbewerber, der Zugriff auf sensible Daten und Einblicke in Ihr Geschäft erhält. Das kann Ihr geistiges Eigentum gefährden und zu Wettbewerbsnachteilen führen, mit denen Sie nicht gerechnet haben. Der Anbieter könnte seine Prioritäten weg von Funktionen, die Ihrem Wachstum dienen, hin zu seiner eigenen Geschäftsentwicklung verschieben.

Die Lösung:
Recherchieren Sie vor der Auswahl eines Anbieters dessen Geschäftsmodell und Kundenstamm gründlich. Legen Sie klare vertragliche Abgrenzungen fest und wählen Sie – wenn möglich – einen Anbieter ohne konkurrierende Interessen, um potenzielle Interessenskonflikte zu vermeiden.

Fallstrick #5: Die Software wird zum Engpass

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Die Fehlannahme: Viele Betreiber gehen davon aus, dass ihr aktuelles CPMS auch zukünftigen Anforderungen gerecht wird, und unterschätzen dabei die Bedeutung von Skalierbarkeit. Was heute noch ausreichend ist, kann morgen bereits zur Einschränkung werden. Ein echter Engpass entsteht, wenn Ihr CPMS-Anbieter bei der Einführung neuer Funktionen hinterherhinkt, Updates nur langsam bereitstellt, auf sich verändernde Marktanforderungen nicht reagiert oder Ihre Bedürfnisse als CPO nicht priorisiert.

Die langfristige Auswirkung:
Ohne leistungsstarke APIs oder eine skalierbare Architektur kann Ihre Software schnell zum Engpass werden – was Ihre Expansion ausbremst und Innovationen hemmt. Begrenzte Integrationsmöglichkeiten etwa können Sie daran hindern, notwendige Funktionen zu implementieren, die für ein effizientes Wachstum unerlässlich sind.

Die Lösung: Suchen Sie nach einem CPMS mit umfangreichen API-Funktionen, das Integrationen mit wichtigen Plattformen ermöglicht, während Ihr Unternehmen wächst. Prüfen Sie, ob das System steigende Lasten bewältigen kann, und wählen Sie Anbieter, die regelmäßig Updates und Weiterentwicklungen bereitstellen.

Fallstrick #6: Interessenskonflikte übersehen

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Die Fehlannahme: Es ist leicht anzunehmen, dass die weiteren Geschäftsinteressen eines Anbieters keinen Einfluss auf sein CPMS-Angebot haben. Tatsächlich jedoch gehören viele CPMS-Anbieter großen strategischen Investoren oder Marktakteuren, die vorrangig ihre eigenen Interessen verfolgen – und diese decken sich nicht immer mit denen ihrer Kunden.

Die langfristige Auswirkung: Interessenskonflikte können zu eingeschränktem Support und voreingenommenen Geschäftsentscheidungen führen, die Ihre Fähigkeit zur Skalierung und Anpassung an Marktanforderungen einschränken. Wenn ein Anbieter von anderen Geschäftsinteressen beeinflusst wird, könnte er Funktionen und Ressourcen priorisieren, die seinen anderen Partnern zugutekommen, anstatt auf Ihre spezifischen Bedürfnisse einzugehen. Dies kann zu langsameren Feature-Rollouts, begrenzter Produktflexibilität und weniger Unterstützung für Ihre bevorzugte Hardware oder Integrationen führen, was Sie langfristig in eine wettbewerbsnachteiligte Position bringt und Ihre Innovationskraft einschränken kann.

Die Lösung: Untersuchen Sie die Eigentümerstruktur und die Beziehungen Ihres Anbieters. Stellen Sie direkte Fragen zu potenziellen Interessenskonflikten und stellen Sie sicher, dass Ihr Vertrag klare Service-Level-Agreements (SLAs) sowie Bestimmungen für transparente Kommunikation über Produktupdates und Änderungen der Roadmap enthält.

Fallstrick #7: Die Wahl Ihres CPMS im Alleingang treffen

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Die Fehlannahme: Vielleicht der häufigste Fallstrick ist es, sich ausschließlich auf internes Wissen zu verlassen, was die Perspektiven einschränken und zu kritischen blinden Flecken bei der Auswahl des CPMS führen kann.

Die langfristige Auswirkung: Eine begrenzte Perspektive kann dazu führen, dass Sie ein System wählen, das Ihre Geschäftsanforderungen nicht vollständig erfüllt oder wichtige Funktionsanforderungen verpasst.

Die Lösung: Binden Sie Branchenexperten und Berater ein und führen Sie Gespräche mit potenziellen Anbietern. Nehmen Sie sich die Zeit, die Lösungen der Wettbewerber zu recherchieren und alle Optionen gründlich zu prüfen, bevor Sie Ihre Entscheidung treffen. Es ist eine Zeitinvestition, die sich langfristig auszahlen wird.

Vermeiden Sie diese Fallstricke, indem Sie die richtige Ladepunkt-Management-Plattform wählen

Die Wahl des falschen CPMS ist nicht nur ein kurzfristiger Fehler – sie kann zu erheblichen versteckten Kosten führen, die Rentabilität verringern, betriebliche Ineffizienzen verursachen und das Wachstum hemmen. Denken Sie daran, dass Sie nicht nur Software wählen, sondern einen entscheidenden Partner, der Ihren Erfolg im sich schnell entwickelnden EV-Lademarkt beeinflussen wird. Nehmen Sie sich die Zeit, die finanziellen, betrieblichen und technischen Implikationen Ihrer CPMS-Wahl vollständig zu verstehen. Die Investition in eine gründliche Bewertung wird sich langfristig auszahlen.

Bereit, das richtige CPMS für Ihr EV-Ladegeschäft auszuwählen? Unser 45-seitiger Käuferleitfaden „Wie man ein Charge Point Management System (CPMS) 2025 auswählt: Ein strategisches Entscheidungsrahmen für CPOs und eMSPs“ führt Sie durch jede wichtige Überlegung – von den Kernfunktionen bis zur Anbieterbewertung.

Author

Sasha Kostov

Content marketing manager

About the author

Sasha has extensive expertise in generating educational content that helps e-mobility companies grow, raise brand recognition, and establish thought leadership.