Das Ökosystem für das Laden von Elektrofahrzeugen befindet sich im Wandel – angetrieben durch technologische Fortschritte und regulatorische Veränderungen. Eine der bedeutendsten Entwicklungen ist die weltweite Einführung der E-Rechnungsstellung. Diese digitale Revolution optimiert nicht nur finanzielle Abläufe, sondern sorgt auch für die Einhaltung sich wandelnder internationaler Standards. Für Charge Point Operators (CPOs) ist das Verständnis und die Implementierung von E-Rechnungen entscheidend, um in einer schnell wachsenden Branche wettbewerbsfähig und effizient zu bleiben.
Der weltweite Vorstoß zur E-Rechnungsstellung
Die E-Rechnungsstellung – der elektronische Austausch von Rechnungen in einem strukturierten Datenformat – entwickelt sich weltweit zum Standard. Die Europäische Union nimmt dabei eine Vorreiterrolle ein: Mit der Richtlinie 2014/55/EU wurde die Einführung der E-Rechnungsstellung für die öffentliche Auftragsvergabe verpflichtend. Ziel der EU ist es, E-Rechnungen bis Januar 2028 zum Regelfall zu machen und einen einheitlichen europäischen Standard zu fördern. Dies ist Teil einer umfassenderen Initiative zur Modernisierung des Mehrwertsteuersystems im Rahmen der „VAT in the Digital Age“ (ViDA)-Regelungen.
Ein weiterer wichtiger Entwicklungsschritt ist der Aufstieg von Continuous Transaction Controls (CTC)-Modellen wie den Peppol-eInvoice-Spezifikationen. Diese Modelle ermöglichen eine Echtzeit- oder nahezu Echtzeit-Meldung und Validierung von Rechnungen und stellen so sowohl die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben als auch einen effizienten Betrieb sicher. CPOs, die in mehreren Rechtsräumen tätig sind, müssen über diese sich weiterentwickelnden Anforderungen informiert bleiben, um reibungslose grenzüberschreitende Transaktionen zu gewährleisten.
Warum die E-Rechnungsstellung beim Laden von Elektrofahrzeugen für CPOs wichtig ist
Für CPOs ist der Umstieg auf die E-Rechnungsstellung sowohl eine gesetzliche Verpflichtung als auch eine Chance, die betriebliche Effizienz zu steigern und die Kundenzufriedenheit zu erhöhen.
Hier sind einige zentrale Vorteile der E-Rechnungsstellung:
- Optimierte Abläufe: Die E-Rechnungsstellung automatisiert den Rechnungsprozess, reduziert den manuellen Aufwand und minimiert Fehler. Dies führt zu einer schnelleren Verarbeitung von Rechnungen und verkürzten Zahlungszyklen – und verbessert dadurch den Cashflow sowie das Finanzmanagement.
- Erhöhte Transparenz: Elektronische Rechnungen enthalten detaillierte, standardisierte Informationen, die leicht zugänglich und überprüfbar sind. Sie erleichtern die Nachverfolgung von Transaktionen, die Klärung von Unstimmigkeiten und eine präzise Buchführung.
- Weniger Verwaltungsaufwand: Durch den Verzicht auf papierbasierte Rechnungsstellung können CPOs die Verwaltungskosten für Druck, Versand und Archivierung deutlich senken. Das spart nicht nur Geld, sondern leistet auch einen Beitrag zu den Nachhaltigkeitszielen.
- Compliance und Sicherheit: Die E-Rechnungsstellung gewährleistet die Einhaltung internationaler Steuervorschriften und senkt das Risiko von Bußgeldern bei Nichteinhaltung. Darüber hinaus bieten elektronische Rechnungen verbesserte Sicherheitsfunktionen, die sensible Finanzdaten vor Betrug und unbefugtem Zugriff schützen.
- Kundenerlebnis: Ein reibungsloser und effizienter Rechnungsprozess verbessert das gesamte Kundenerlebnis. Kundinnen und Kunden schätzen den Komfort, Rechnungen elektronisch zu erhalten und zu bezahlen – was zu höherer Zufriedenheit und stärkerer Kundenbindung führt.
Die E-Rechnungslandschaft weltweit
Die Einführung der E-Rechnungsstellung verläuft regional unterschiedlich – einige Länder nehmen eine Vorreiterrolle ein, während andere nach und nach aufholen. Hier sind einige bemerkenswerte Entwicklungen:
Europa
Italien und Spanien gehörten zu den ersten Ländern, die die E-Rechnungsstellung sowohl für B2B- als auch für B2G-Transaktionen verpflichtend eingeführt haben. In Frankreich ist die E-Rechnungsstellung im B2G-Bereich bereits seit 2017 verpflichtend, und die französische Steuerbehörde (DGFIP) hat angekündigt, ab dem 1. September 2026 landesweit E-Rechnungsstellung und E-Meldung verpflichtend einzuführen. Das deutsche Bundesministerium der Finanzen (BMF) hat inzwischen ein Entwurfsschreiben veröffentlicht, das Hinweise zur bevorstehenden E-Rechnungs-Pflicht ab dem 1. Januar 2025 gibt. Zunächst wird von Unternehmen verlangt, E-Rechnungen empfangen zu können; die Pflicht zur Ausstellung von E-Rechnungen wird schrittweise in den Jahren 2027 und 2028 eingeführt. Das polnische Finanzministerium plant die Einführung der verpflichtenden KSeF-E-Rechnungsstellung in zwei Phasen: Ab dem 1. Februar 2026 für Großunternehmen und ab dem 1. April 2026 für alle Steuerpflichtigen.
Amerika
Der Comprobante Fiscal Digital por Internet (CFDI) ist ein in Mexiko vorgeschriebenes elektronisches Rechnungsformat, das auch in einigen anderen lateinamerikanischen Ländern verwendet wird. Er dient als digitaler Steuerbeleg, der eine Geschäftstransaktion dokumentiert – einschließlich der bereitgestellten Waren oder Dienstleistungen, deren Kosten sowie der berechneten Steuern. Mit der neuen CFDI-Version 4.0, die im Januar 2023 in Kraft trat, ist die elektronische Rechnungsstellung in Mexiko für alle Steuerpflichtigen verpflichtend. Auch in Kolumbien sind elektronische Verkaufsrechnungen für Kassensysteme vorgeschrieben, sofern bestimmte Schwellenwerte überschritten werden.
APAC
Der First-Mover-Vorteil der EU im Bereich der E-Rechnungsstellung erleichtert den Handel über die EU-Grenzen hinaus – dank geplanter Erweiterungen internationaler Partnerschaften und der Förderung des EU-E-Rechnungsmodells in weiteren Nicht-EU-Ländern. Dieses Modell, das auf dem europäischen Standard und den technischen Peppol-Spezifikationen basiert, wurde bereits in Ländern wie Neuseeland, Australien, Malaysia, Japan und Singapur übernommen. Zu den neuen Entwicklungen zählen die gemeinsame Erklärung des EU-US Trade and Technology Council sowie laufende Verhandlungen über Freihandelsabkommen mit Indien und Thailand. Zudem gibt es digitale Handelsabkommen mit Südkorea und Singapur, die beide digitale Partnerschaften mit der EU unterzeichnet haben.
Naher Osten
Saudi-Arabien ist im Januar 2023 in die „Phase 2“ der E-Rechnungsstellung eingetreten. Seitdem sind alle Steuerpflichtigen verpflichtet, Rechnungsdaten zu übermitteln und Rechnungen zur Validierung und Verifizierung zu melden.
E-Rechnungsstellung in der EU: Compliance und Meldung
Gemäß der EU-Richtlinie müssen alle E-Rechnungen über eine länderspezifische Plattform an die nationale Steuerbehörde übermittelt werden – unter Einhaltung technischer Vorgaben für Einreichung und Validierung. Je nach Komplexität des Prozesses kann eine Drittanbieter-Integration eine nahtlose und fristgerechte Übermittlung der ausgestellten E-Rechnungen an die nationalen Steuerbehörden ermöglichen.
Beim Webinar „Exploring the Future of E-Invoicing“, das am 17. April 2024 von der Europäischen Kommission organisiert wurde, kamen Branchenführer und politische Entscheidungsträger zusammen, um über die Zukunft der E-Rechnungsstellung zu diskutieren. Die Veranstaltung beleuchtete zentrale Erkenntnisse aus dem Bericht zur E-Invoicing-Richtlinie und stellte zukünftige Initiativen vor, die die Einführung der E-Rechnungsstellung in der gesamten EU weiter vorantreiben sollen.
AMPECO wurde im Rahmen des Webinars als Vorreiter im EV-Ökosystem hervorgehoben und betonte die Bedeutung der E-Rechnungsstellung, während es zugleich wertvolle Einblicke lieferte. Petar Georgiev, Head of Strategic Alliances, Regulatory Affairs & Sustainability bei AMPECO, präsentierte einen überzeugenden Anwendungsfall zur Umsetzung der E-Rechnungsstellung im Bereich des Ladens von Elektrofahrzeugen. Er erklärte:
„Durch die Integration der E-Rechnungsstellung in unsere umfassende Plattform für das Management von Ladevorgängen optimieren wir nicht nur die administrativen Prozesse, sondern verbessern auch die Transparenz und Compliance für unsere Kunden. Unser Ansatz verkörpert in diesem Zusammenhang die Zukunft des EV-Ökosystems in vollem Umfang.“
So begegnet AMPECO der E-Rechnungs-Herausforderung für CPOs
Die Plattform von AMPECO bietet integrierte Funktionen zur E-Rechnungsstellung, mit denen CPOs elektronische Rechnungen direkt im System erstellen, versenden und verwalten können. Diese Integration gewährleistet einen nahtlosen Workflow und macht den Einsatz externer Rechnungslösungen überflüssig.
Zu den Hauptfunktionen der E-Rechnungsstellungslösung von AMPECO gehören:
- Nahtlose Rechnungszustellung: Automatisierter Rechnungsversand per E-Mail nach Transaktionen oder in festgelegten Intervallen.
- Detaillierte Leistungsaufschlüsselung: Monatliche Rechnungen mit umfassenden Serviceinformationen zur Förderung der Transparenz.
- Anpassungsmöglichkeiten: Personalisierte Rechnungen mit Unternehmenslogos und flexibel anpassbaren Datenfeldern.
- Compliance und Flexibilität: Anpassbare Mehrwertsteuersätze und marktspezifische Compliance-Funktionen.
- Benutzerfreundliche Verwaltung: Bearbeitung von Rechnungen im Backend und flexible Erfassung von Rechnungsdaten.
- Umfassende Dokumentation: Archivierungs- und Exportfunktionen für Rechnungen.
- Unterstützung verschiedener Ladeszenarien: Einschließlich Rechnungsverwaltung für Ad-hoc-Ladevorgänge.
Mit diesen Funktionen ermöglicht AMPECO es CPOs, die komplexen Anforderungen der E-Rechnungsstellung effizient zu bewältigen. So bleiben sie konform mit sich wandelnden Vorschriften und bieten gleichzeitig ein nahtloses Erlebnis für ihre Kundinnen und Kunden. Dieser Ansatz adressiert nicht nur aktuelle Herausforderungen im Bereich der E-Rechnungsstellung, sondern positioniert CPOs auch für zukünftiges Wachstum in einem dynamischen Markt für das Laden von Elektrofahrzeugen.
Die Zukunft der E-Rechnungsstellung
Die zunehmende Verbreitung verpflichtender E-Rechnungsregelungen in der EU wirkt sich erheblich auf zahlreiche Branchen aus – darunter auch den Bereich der Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge. Mit der Umsetzung dieser Vorgaben durch die Mitgliedstaaten müssen EV-Ladeunternehmen den Wechsel von papierbasierten Systemen hin zur elektronischen Rechnungsstellung vollziehen. Dieser Wandel erleichtert die Erstellung, Übermittlung und Archivierung von Rechnungen, erhöht die Transparenz, senkt den Verwaltungsaufwand und reduziert das Risiko von Steuerhinterziehung. Solche Effizienz- und Verantwortlichkeitssteigerungen fördern reibungslosere Transaktionen zwischen Anbietern von Ladeinfrastruktur und Kundinnen und Kunden – und tragen zu einem nahtlosen digitalen Erlebnis im wachsenden Markt für Elektromobilität bei.
Es laufen derzeit umfangreiche Bestrebungen, eine Harmonisierung zwischen den Mitgliedstaaten auf Grundlage des europäischen E-Invoicing-Standards sicherzustellen und die durch nationale Einzelregelungen verursachte Fragmentierung zu beseitigen. Dabei wird verstärkt auf interoperable Lösungen und Übertragungsmethoden gesetzt, mit einer Angleichung der Prozesse für B2G, B2B und B2C. Gleichzeitig baut die EU ihre internationalen Partnerschaften aus und fördert das EU-Modell der E-Rechnungsstellung in Nicht-EU-Ländern wie Singapur, Japan und den USA.
AMPECO setzt sich dafür ein, CPOs auf diesem Weg zu unterstützen – mit den passenden Tools und Lösungen, um die komplexen Anforderungen der E-Rechnungsstellung erfolgreich zu meistern und in der digitalen Ära zu bestehen. Indem sie regulatorischen Veränderungen und technologischen Entwicklungen stets einen Schritt voraus sind, können CPOs ihre Betriebsabläufe zukunftssicher gestalten und sich optimal für Wachstum im dynamischen Markt der Elektromobilität positionieren.
Optimieren Sie Ihre EV-Ladeprozesse und sichern Sie die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben mit der fortschrittlichen E-Rechnungsstellungslösung von AMPECO.